New York Einer der größten Börsengänge in diesem Jahr dürfte den meisten konventionellen Anlegern entgangen sein. Der Grund: Es handelte sich hierbei nicht um einen klassischen Gang aufs Parkett, sondern um ein Preliminary Coin Providing (ICO), zu Deutsch: einen Krypto-Börsengang.
In einer mehr als einjährigen Auktion ist es dem Blockchain-Begin-up Block.One gelungen, mehr als vier Milliarden US-Greenback einzuwerben. Damit nahm es mehr Geld ein, als quick alle anderen Unternehmen, die 2018 bislang an die Börse strebten, berichtet die „Financial Times“ (FT).
Zum Vergleich: Der US-Cloud-Anbieter Dropbox erlöste mit einem der größten Tech-Börsengänge in diesem Jahr 756 Millionen Dollar. Siemens Gesundheitsberater, die Medizintechnik-Tochter des Münchener Technologiekonzerns, nahm bei ihrem Gang aufs Parkett im März 4,2 Milliarden Euro ein.
Bei dem bislang größten ICO bot Block.One EOS-Tokens im Tausch gegen Ether, eine andere Kryptowährung. Laut FT entsprach der Gegenwert am Freitag einem Betrag von 4,15 Milliarden Greenback. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Angaben der Blockchain- und ICO-Experten New Alchemy.
Mehr als eine Milliarde Greenback aus dem Erlös will Block.One in die Entwicklung seiner Software program Eosio stecken. Mit der sollen Entwickler neue Blockchains kreieren können. Bislang ist laut FT allerdings noch keine im Einsatz.
Bei Preliminary Coin Choices werden keine Aktien ausgegeben, sondern elektronische Tokens. die Unternehmen können so Geld einsammeln, ohne Stimmrechte abtreten zu müssen.
Zuletzt hat sich diese Kind der Geldbeschaffung gehäuft. Erst vor wenigen Tagen kündigte der US-Kopfhörer- und Lautsprecherhersteller Monster Products einen Krypto-Börsengang an. Bis zum Bekanntwerden des Block.One-Offers galt dieser ICO in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags als der bislang größte.
Aufgrund dubioser Anbieter und geprellter Investoren sind die digitalen Börsengänge allerdings stark in die Kritik geraten. Aufsichtsbehörden in den Vereinigte Staaten von Amerika und Europa haben einzelne Krypto-Börsengänge bereits gestoppt, in China sind sie ganz verboten.
Neben den beiden Gründern Brendan Blumer und Daniel Larimer ist der deutsche Unternehmer und Investor Christian Angermayer einer der größten Eigentümer von Block.One.